Powered By Blogger

Sonntag, 27. Februar 2011

198. Post.
Mesolithikum/ Neolithikum. Die Schnittstelle vom Jäger und Sammler zum sesshaften Menschen.
Kleiner, mesolithischer Restkern
kleiner, mesolithischer Restkern, dito oben.
mesolithischer Kratzer
mesolithischer Kratzer, wohl aus Bohnerzhornstein, der nicht aus den lokalen Lagerstätten stammt.
Lamellennegative an mesolithischem Kern, der
eine Sekundärfunktion als >Kratzer hatte.


198. Post. Mesolithikum / Neolithikum.
Wenn irgendwo viel Frühneolithikum (Bandkeramische Siedlungsbefunde um Sonderbuch) liegen, dann liegt auch die Frage nach den Vorkulturen nahe. Frühest bandkeramische Siedlungsbefunde sind sehr selten und Siedlungstätigkeiten setzen in Sonderbuch mit der mittleren Bandkeramik ein, was die bisherigen Keramikbelege zeigen. Die Übergänge der Kulturen, die sicher fließend waren, sind deshalb besonders interessant, weil sie ja nicht über Nacht auftraten, sondern durch einen mehr oder weniger langen Prozess erfolgten.
Die Jäger und Sammler "verschwanden" nicht einfach von der Bildfläche im Mesolithikum und die ersten Bauern und damit sesshaften Siedler der Blaubeurer Alb traten hier nicht als Neu- und Erst"besiedler" in Erscheinung.
Die Menschheitsentwicklung geht in den Talhöhlen bis in das Mittelpaläolithikum zurück (Neanderthaler) und nimmt mit der zweiten Besiedlungswelle "out of Africa" seinen spektakulären Fortgang. ( Erste Kunstwerke und Musikinstrumente des modernen Menschen in Hohle Fels und Geißenklösterle )

Da die Ressourcen - Hornstein - für die Geräteherstellung bereits im Paläolithikum eine Rolle spielen, und vielleicht im Mittelneolithikum durch Pingen - dem trichterförmigen Abbau der Hornsteine z.B. im Borgerhau bei Asch seinen Höhepunkt erfahren hat, stellt sich die Frage auch nach dem Mesolithikum. Die survey um Lynn Fisher, Corina Knipper, et. al. stellt immer wieder auch Hinweise in diesen Zeitraum fest, meines Wissens aber ausschließlich Kerne und die Abbautechnik dieser Kerne, die im Mesolithikum in der Regel mit der Temperung des Materials einher geht.
Auch in meiner Sammlung finden sich auf zahlreichen Fundstellen um Sonderbuch und Asch mesolithisch anmutende ( kleine, getemperte) Kerne und Restkerne, die aus den neolithischen Artefakten zu unterscheiden sind. Die spätere Linienbandkeramik ist durch eine überwiegende Klingenindustrie gekennzeichnet. Was bisher aber für die Zeit des (Früh-?) Mesolithikums fehlt, sind diagnostische Werkzeuge, die Mikrolithen. Das mesolithische Artefaktmaterial ist durch Tempern rosa gefärbt, bzw. hat bei grauem Hornstein einen starken Glanz, der nicht durch den Gebrauch entstanden ist.
(Kerne, aber keine Werkzeuge?- Die Dynamik des granulare Systems könnte dazu führen, dass eher die größeren Teile an der Oberfläche "schwimmen", die kleineren "absinken", Kleinteile einfach schwerer, weil in der Regel tiefer liegend, zu finden sind. )

bilder: Kerne und Restkern, bzw. ein kleiner, wohl mesolithischer Kratzer.

Donnerstag, 10. Februar 2011

197. Post. LINK zu einem Vortrag in Stuttgart
http://www.gesellschaft-vfg.de/content2009/cms/front_content.php?idart=6
Link zu einem Vortrag in Stuttgart.

Montag, 7. Februar 2011





196. Post. Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern e.V. tagt in diesem Jahr in Blaubeuren.
Die Jahrestagung beginnt am 27. Mai 2011 mit einer Klosterführung Blaubeuren, einer Führung durch das Urgeschichtliche Museum und gegen 14:00 Uhr begrüßt der Vorsitzende Prof. Dr. Dieter Plank die Mitglieder der Gesellschaft in der Stadthalle Blaubeuren.

Den ersten Vortag am Nachmittag zu den aktuellen archäologischen Forschungen hält Prof. Dr. Lynn Fisher, Springfield, die in Sonderbuch, Asch und Wippingen verschiedene archäologische Untersuchungen/ Grabungen etc. leitete mit dem Thema:

Neolithischer Hornsteinabbau und Siedlungen auf der schwäbischen Alb.

Am Samstag, den 28. Mai führt eine der Exkursionen die Mitglieder zur Brillenhöhle, dem Geißenklösterle, zum Hohlen Fels und zur Viereckschanze nach Sonderbuch, anschließend zum Silexfeld im Borgerhau, und zur laufenden Grabung an den Vogelherd.
Beachten Sie nach der Veranstaltung die aktuellen Posts hierzu.

Dienstag, 1. Februar 2011

195. Post. Fundstück, oder das Leben in den Steinen...

"Tante Maika behauptet, der elektrische Strom sei Leben. Ich widerspreche: Leben ist das, was man sieht, was sich bewegt, was fortläuft, hin- und hergeht und wächst. Das waren Äußerungen des Lebens, behauptet Tante Maika.
Ooch in die Steena wäre Leben, aber das sähen nur die mit den tausendjährigen Augen.
Hast du die tausendjährigen Oogen, Tante Maika? Die Großtante klapste mir den Hinterkopf. Ich bekomme keine Antwort mehr.
die Rätsel, die mir Tante Maika aufgibt, lege ich in meinem Gedankenkeller etwas beiseite, aber manchmal hole ich sie hervor. Viele Jahre später erkenne ich das Leben in den Steinen."
E. Strittmatter 'Der Laden'

gefunden in: Einführung: Metamorphose des Steins- Vom Rohmaterial zum Kulturgut. Diss. Petra Kieselbach)