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Dienstag, 29. März 2011

216. Post. Neuer Kratzer aus Sonderbuch Schlaghau.
Ein Beispiel für "Kratzer" der Art, die durch Gebrauch gezeichnet ist begegnet uns in einem Neufund vom Schlaghau (518/8). Die hohe Kratzerkappe(-stirn) hat eine deutliche Reduktion durch Gebrauch erfahren. Das LBK-typische Werkzeug ist nicht namensgebend durch die Verwendung definiert. Der "Kratzer" ist nicht zwangsläufig zum "kratzen" benutzt worden und seine Bezeichnung ist mehr irreführend als erklärend fest gelegt worden. Damit unerscheidet sich der Kratzer artefaktmorphologisch in der Ansprache etwa von einem Bohrer, der in der Definition durch seine Verwendung angesprochen wird. Womit also die Vorfahren in der ausgehenden Steinzeit die Kratzerkappe abgearbeitet hatten bleibt unerklärt. Viele der Kratzer vom Schlaghau sind sehr viel besser erhalten und zeigen nicht diese starken Gebrauchsspuren, die hier zu einem deutlichen Einzug der Arbeitskante, vielleicht auch durch Nachschärfen noch verstärkt, nach ventral führten. Genaueres zum Gebrauch von Werkzeugen bringen Gebrauchsspurenanalysen, die nicht mit "Hausmitteln" durch zu führen sind. Sie sind ein Beispiel dafür, dass Archäologie vor allem auch auf andere wissenschaftliche Disziplinen angewiesen ist.

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