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Sonntag, 3. April 2011

222. Post. Kern an Abschlag...Lamellen oder Retuschen? mesolithisch? Kern und/oder Kratzer... viel Spaß bei der eigenen Interpretation...!

Ein Ende als Kratzer-kappe
DieKappe/Stirn zeigt Gebrauchsretuschen, Ausbrüche, die durch den Gebrauch entstanden sind, darunter die regelmäßigen, hohen Retuschen
kleine "Angelbrüche" beim Einsatz entstanden oder bei der Modifikation.
Die Dorsalseite des Artefakts- eine zweite Schlagfläche -
Das gegenseitige Ende der regelmäßigen Kratzerretusche: gröbere Retuschen...unten.



Der obere Grat des Rückens / trägt mehrere Retuschen Richtung Lateralkante, also parallel zur Ventralfläche.

die ursprüngliche unmodifizierte Ventralseite des Abschlages (Grundform) die keinen Bulbus aufweist, also alle Modifikationen bzw. Abbauvorgänge die die Ventralseite einbeziehen, später angelegt sein müssten.

222.Post. Kern an Abschlag, sekundär als Kratzer verwendet...mesolithisch?
Am Anfang war die Grundform...wohl als Abschlag, vielleicht aber auch nur ein Trümmerstück,
das durch weiteren Abbau - als sekundärer Kern kleine Abschläge lieferte. An einer Endseite, ob Proximal oder Distalende ist nicht mehr zu bestimmen entstand so eine Kratzerkappe mit lamellenförmigen Retuschen. Der Bulbus wurde, so er denn vorhanden war, durch den Abbau bzw. die Retuschen entfernt. Die Stirn oder Kappe wurde auch als Kratzer verwendet, wie kleine, aber deutliche Gebrauchsretuschen zeigen. Das Artefakt stammt vom GRUND,SOND005, einer Fundstelle, die in verschiedenen Zeithorizonten ihre Spuren hinterließ, sowohl in der LBK, vielleicht in der Übergangszeit zur Stichbandkeramik und letzlich sicher in der Zeit der Stichbandkeramik, also dem Mittelneolithikum. Wenige Artefakte dort könnten mittelpaläolithisch sein. Getempertes Material und Artefakte wie dieses verweisen vielleicht auch in das Mesolithikum, also der Überganszeit von der Alt- in die Jungsteinzeit, in der die Werkzeuge immer kleiner wurden. Da wir es um Sonderbuch mit der Bildung mächtiger Kolluvien zu tun haben, deren Entstehung und Umbildung, deren Bewegungen wir noch nicht verstehen, sind durch sie die verschiedenen Zeithorizonte, die letztlich vermischt an die Oberfläche treten anhand formaler Kriterien nicht leicht zu unterscheiden.
(Die Frage ob Kern an Abschlag oder Gerät kann je nach Bearbeiter der Inventare unterschiedlich ausfallen.- Strien 1984, findet sich auch bei Kieselbach, Diss.)

Danke an Barbara Spreer, die heute bei der Begehung mit dabei war für die nette Gesellschaft und den Neu- Fund mit erlebt hatte.

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