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Sonntag, 24. April 2011






238. Post. Asch. Borgerhau. Die Fundstelle. Neolithisches Pingenfeld.
Auf der Oberfläche streuen die Produktionsabfälle bzw. Artefakte der groben Grundproduktion



Eine offene "Lithothek": Jurassic chert, Borgerhau type. Auf kleinster Fläche das große Spektrum der Varietäten... Eine ähnliche Oberflächensituation, Splitter, wie "geschottert" findet sich auch auf offenem Felde zwischen dem Borgerhau und dem Dorf Asch. Vermutlich liegt dort ein Teil der Abbaustellen offen, wurde aber noch nicht näher untersucht. Große Teile sind dort allerdings nicht zu finden, was vielleicht mit dem regelmäßigen Ablesen der Feldsteine zusammen hängt. Auch größere Kalksteine sind dort nicht zu finden.




Klingennegative, frühe Zurichtungsstufen an einem großen Kern


Großer Kern mit ebenfalls frühen Stadien des Abbaus

oben eine Frostscherbe, wohl mit den selten zu beobachtenden Eisenoxiden.
Abfälle früher Stadien der Steingeräteherstellung
Eine verlassene Grabungsstelle von 2007 . Der link zur Grabung: http://lesefunde.blogspot.com/2010/06/zum-64_03.html
Mulden im Gelände...
Lesefunde auf den Oberflächen, nach Abnahme der Laubschicht vom letzten Herbst.
Varietäten..Belege von weiß bis blau...auf kleinster Fläche, in situ zwischen den Wurzeln eines Windbruchs.






Die Grenzen von Hornstein zu Kieselkalk, bzw. verkieseltem Kalk sind fließend und ziehen sich manchmal durch eine Knolle. Unten: Der Randbereich unter der Kortex ist feinkörnig, zur Mitte hin ist das Material sehr grob.



238. Post. Asch- Borgerhau- Hornsteingewinnung durch Pingen-Abbau. Die Fundstelle.





Der Wald Borgerhau lag lange im Verdacht das Gebiet einer umfangreichen Abbaustelle zu sein. 2006-2007 schließlich gelang es rund 200 Gruben und Mulden verschiedener Größe, sowie Halden zu vermessen. (Arch. Ausgrabungen in Baden Württemberg 2007, Seite 36, Jungsteinzeitliche Hornsteingewinnung in Blaubeuren-Asch "Borgerhau", Alb Donau Kreis, im Kontext der neolithischen Siedlungslandschaft auf der Blaubeuer Alb, Lynn Fischer, Susan Harris, Corina Knipper, Rainer Schreg.






Im Umfeld dieser Mulden und Halden wurden zahlreich Bruchstücke qualitativ guten Jurahornsteins und Artefakte in großer Zahl gefunden. Bereits in den 1950er Jahren konnten von einem Herrn Nuber Artefakte in einer Baumschule auf gelesen werden, und wurden einem groben Mesolithikum zu geordnet. Der angenommene Zeithorizont stimmt nicht, was die archäologische Untersuchung anbelangt.Die heute noch auf den Oberflächen liegenden Silexspektren sprechen durch die Fundbelege inzwischen schon deutlich für die Silexgewinnung. Die Artefakte, Kerne, Abschläge, Klingen, Trümmer und natürliche Hornsteinknollen , überwiegend Schlagabfälle verweisen in alle Stadien der Steingeräteherstellung. Den Forschungen nach wurde hier von etwa 4500 vor Christus bis 2000 vor Christus Hornstein aus den sekundären Lagerstätten im Lehm abgebaut. die Gruben sind erstaunlich tief und keine der Sondagen hat ungestörte Schichten erreicht. Die letzte Phase des Abbaus wurde mit den Scherben eines Bechers belegt ( die einzigen bisher gefundenen "Leitfossilien Keramik" der in die Zeit passt in der die berühmte jungneolithische Siedlung Ehrenstein bestand. (Sie ist vor allem für die sonst nirgendwo bekannten, durchbohrten Kalksteinscheiben bekannt geworden.)






Zu den charakteristischen, in faust-bis kopfgroßen Knollen oder Fladen vorkommenden Rohmaterialien ( siehe Literaturhinweis) gehören ein feinkörniger, hell- bis mittelgrauer oder bläulicher Hornstein mit teilweise konzentrischer Bänderung und eine mittelkörnige, weiß bis hellgrau gebänderte, oft fossilführende Variante. Das Material einiger Knollen ist direkt unter der Kortex fein- bis mittelkörnig, im Inneren jedoch sehr grob. Die Kortex ist typischer weise sehr dünn.

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