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Freitag, 29. April 2011

247. Post. Ein Faustkeil von einer mittelpaläolithischen Freilandfundstelle in Sonderbuch...







Eine (bifazial bearbeitete) Lateralkante



Rezente Bruchstellen / Die Basis fehlt. Die Bruchstelle lässt erkennen, wie tief die Patina den Flint durchdringt. Im Inneren erkennbar: graue Inclusen.













Die Spitze ist abgebrochen...





















































Querschnitt

























Die Fundsituation/ in situ/ Die Koordinaten wurden mittels GPS eingemessen.




247. Post. Faustkeil von der mittelpaläolithischen Freilandfundstelle in Sonderbuch-Wippingen. Ein "biface"


(Die Fundstelle hält sich nicht an die heutigen Gemarkungsgrenzen. Der heute vorgestellte Fund stammt vom Rande der Gemarkung Sonderbuch- SOND.019. )



Am 29.04.2011 ist es nunmehr mit ziemlicher Sicherheit gelungen, im Umfeld der von Prof. Müller-Beck als mittelpaläolithisch ein gestuften Artefakte das Fragment eines Faustkeilblatts zu bergen.


UMGEPFLÜGT wurde an dieser Stelle wohl schon sehr oft... und leider ist der fragmentierte Faustkeil dadurch erst in jüngster Zeit gebrochen, nachdem er mindestens seit 40 000 vor heute unbehelligt in der Erde lag.


Das Faustkeilblatt ist durch die rezent abgebrochene Spitze und der ebenfalls rezent gebrochenen Basis ein Medialbruchstück, das deutlich und stark patiniert ist. Der geborgene Rest, dessen anderen Teile sich vielleicht in den nächsten Jahren durch intensive Nachsuche noch einfinden könnten, weist alle Merkmale der mittelpaläolithischen Schlagtechnik und der damit flächigen Bearbeitung eines echten Kerngerätes und einer bifazial, formgebenden Kantenretusche auf. Das Artefakt wurde aus Jurahornstein geschlagen, durch die rezenten Brüche ist die ursprüngliche Farbe erkennbar, die durch die Sekundärlagerstätte im Verwitterungslehm entstanden ist, es sind graue Inclusen erkennbar, wie sie der Borgerhau-Hornstein aufweist. Ähnliches Material, aber fast nie mit dieser intensiven Patina begegnet auf allen Fundstellen. Die neolithischen, also wesentlich jüngeren Artefakte wirken dagegen oft wie frisch geschlagen, obwohl auch sie schon einige Zeit über das Kolluvium in den Pfluhorizont gelangten.

(Der schon bekannte "biface"/FAUSTKEIL, der aus der survey Fisher/Knipper eine Veröffentlichung erfuhr, wird von den Facharchäologen mittlerweile nicht mehr so sicher in das Mittelpaläolithikum datiert, sondern könnte nach mündlicher Mitteilung C.Knipper auch jungneolithisch sein. Die Problematik manche mittelpaläolithsichen Artefakte von sogenannten Glisbeilen zu unterscheiden wurde schon weiter unten beschrieben)

Nachtrag: Am 9.11.2011 Vorlage bei Prof. N.J.Conard, Tübingen. Datierung in das Mittelpaläolithikum und sicher von einer Fundstelle mit einer Mittelpaläolithischen Komponente.(mündl.Mitteilung)

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