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Montag, 23. April 2012

345.Post. Lange Bohrer

Zwei Bohrer, 52mm lang und 38mm lang, ohne Schulter,  aus bandkeramischem Kontext und zwei unterschiedliche Belege der Nutzung?
Die Grundformen sind Klingen.
Der kleinere der beiden Bohrer aus weißem Jurahornstein, wie er im Borgerhau vorkommt weist eine raue Oberfläche auf und auch die dorsalen Lateralretuschen sind durch die Bohrfunktion von Gebrauchsretuschen überprägt und scharfkantig. Es ist an weichere Materialien die damit bearbeitet wurden zu denken, wie etwa Holz. Die Spitze ist nicht verrrundet.
Der größere Bohrer aus Jurahornstein, gelblich, wie er vor allem im Borgerhau direkt unter der Kortex bei Knollen belegt ist, ist sehr feinkörnig und hochwertig. Ein Kortexrest belegt die ursprüngliche Lage des Materials aus dem Bereich der Rohknolle wie beschrieben. Er besitzt noch den Schlagflächenrest, der wie die Bohrerspitze völlig verrundet ist. Bei Gebrauchsspuren dieser Art geht man von der Bearbeitung von Stein, oder/und von Verwendung als Feuerschlagstein aus. Die Abgrenzung zu den Spitzklingen ist hier besonders schwierig und das Artefakt könnte auch als solche an gesprochen werden...



Die Lateralretuschen, auch hier alle nach dorsal sind vor allem im letzten Drittel des Distalendes wie die gesamte Spitze stark verrundet,  wie sie beim Gebrauch entsteht. Das Material fühlt sich speckig an. Bohrer waren je nach Gebrauch und Funktion Multifunktionsgeräte, manche davon auch geschäftet, was sie oft durch Polituren an den Schäftungsstellen verraten. Ursprüngliche Grundform also Klinge, in der Primärfunktion ein Bohrer und Sekundär ein Feuerschlagstein...- Die Proximalretusche des kleinen Bohrers könnte so eine Schäftungsretusche sein. Sie ist steil nach dorsal angelegt.

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