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Dienstag, 24. April 2012

348. Vergleich neolithischer Bohrer

Drei Bohrer. Links ein neuer Klingenboher aus Erbach-Ringingen/Heiden. Mitte: Sonderbuch/Schlaghau.Rechts: beim Kreuthau.I/Altheim.

links 34mm, mitte 20mm und rechts 22mm.

Links: Grundform ist eine Klinge, die unilateral nach dorsal retuschiert ist. Die Ventralfläche weist keinerlei Retuschen auf. Durch die Benutzung gibt es minimale Ausbrüche auch nach ventral. Der Bohrer stammt von einer linienbandkeramischen Siedlung.(Heiden und Salach) Der Bohrer ist ein gutes Beispiel für die Problematik der Abgrenzung zu den Spitzklingen.
Mitte: kleiner Bohrer mit sehr langer Bohrerspitze (Dorn). Die Retuschen, die gedrückt worden sein müssen sind alle nach dorsal ausgeführt. Das Artefakt stammt von einer Siedlung aus Sonderbuch, auf der Linearbandkeramik, sowie Mittelneolithikum nachgewiesen sind und die auch eine jungneolithische Komponente zu haben scheint. Da der Bohrer nicht stratifiziert ist, ist eine Einordnung unklar, aber eigentlich sind sie typisch für LBK. Er könnte jünger sein, als der linke, doch ist der Formenkanon breit gefächert. 
Rechts: Ein neuer Bohrer von Kreuthau I bei Almendingen-Altheim. Er ist bifazial, unilateral, einschließlich der Basis bifazial retuschiert und damit ungewöhnlich aufwendig hergestellt. Er dürfte die Bekanntschaft mit einem Kupferstift gemacht haben mit dem er gedrückt wurde. Datieren würde ich ihn in die Zeit des Jungneolithikums. Im nahen Öpfingen wurden dieses Jahr die Glockenbecherleute nach gewiesen ( Grab eines Bogenschützen) möglich ist aber noch eine Datierung bis hinein in die Bronzezeit. Bronzezeitfunde gibt es nahe der Siedlung Heiden, ganz in der Nähe. ( Keramikbelege )

Auch auf den langen Klingenkratzern vom Kreuthau fallen die feinen, regelmäßigen Retuschen auf. Dazu finden sich auf der gesamten Siedlungsfläche nur wenig Abfallstücke. Der Anteil der modifizierten Artefakte ist sehr hoch, das Rohmaterialspektrum vielseitig.


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