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Sonntag, 20. Oktober 2013

483.Post. Klingenkern mit facettierter Schlagfläche im Kontext einer Lagerstätte

Schlagflächen zeichnen sich, sofern nicht noch die Kortex verblieb, im allgemeinen durch bestimmte Präparationsformen aus. Auf den Siedlungen und Schlagplätzen der Blaubeurer Alb überwiegen zahlenmäßig die Schlagflächen, die durch ein großes Negativ gebildet werden. Die Negative wurden dabei in der Regel durch einen großen Abschlag gebildet, der das Kappen des Rohstückes belegt. Es können aber auch mehrere Negative von Abschlägen diese Schlagfläche bilden. Dabei entstehen im fortschreitenden Abbau die typischen Kernscheiben oder partielle Kernscheiben. Sie werden unterhalb der stecken gebliebenen Reduktionen an gelegt. 
Vor allem im älteren Neolithikum in der die Punchtechnik an gewandt wurde, können die Schlagflächen eine bis zu minutiöse Facettierung aufweisen.

siehe auch:

Umso auffälliger sind deshalb Kerne, die aus der Masse der Klingenkerne, deren Schlagfläche von einem einzigen Negativ gebildet werden herausfallen,

wie dieser Kern aus dem Kontext einer Lagerstätte auf freiem Felde zwischen Asch und Sonderbuch


Schlagfläche eines Klingenkernes aus der Peripherie einer Lagerstätte im freien Feld bei Asch.



Eine der Abbauflächen mit rezenter Beschädigung ( die beige  Partie) 

Abbaufläche II

Neolithische Klingenkerne treten auf den Fundflächen um Sonderbuch in der Regel in verworfenem Zustand auf, oft wurden sie wie das vorgestellte Beispiel sekundär genutzt. Ihre Formen sind höchst unterschiedlich, ebenso wie die Größe. Jeder Kern ist trotz systematischem Abbau ein Unikat. Die Ausformungen ergeben sich nach 'Anzahl und Ausprägung der Schlagflächen und ihre Position zueinander. Für die Klingenproduktion ist mindestens eine Schlag- oder Druckfläche notwendig, von der aus die Abbaufläche in Angriff genommen wird. Zum einen kann die Abbaufläche nur einen Teil des Kernes ausmachen, kann sich aber auch umlaufend über den gesamten Kern erstrecken. Da die Ressourcen über längere Zeiträume großzügig zur Verfügung standen, überkommen auch reativ große "Reste", sprich "aufgegebene Kerne" die verworfen wurden. Auf LBK-Zusammenhängen drängt sich der Eindruck auf, dass die Nutzer sich an das qualitativ bessere Material hielten. ob das mit den erschlossenen Ressourcen oder Selektivem Aufnehmen zusammen hängt, bleibt vorerst offen. 

Untersuchungen in diese Richtung laufen bereits seit Jahren:
http://archaeologik.blogspot.de/2013/10/abbaustellen-und-siedlungen.html#comment-form

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