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Dienstag, 18. März 2014

500. Post. Ein neu gefundener Meißel (Ausgesplittertes Stück)

Eine besondere Artefaktkategorie sind die Ausgesplitterten Stücke

und je nachdem welche Merkmale im Vordergrund stehen werden diese Stücke mal als Kerne, manchmal als Werkzeuge oder gar als Abfälle bezeichnet.
Im Falle des heutigen Fundes gehen wir also zunächst einmal von einem (bipolaren Klingen-) Kern aus. Nachdem er auf gegeben wurde, fand er eine sekundäre Funktion als Meißel, der an beiden gegenüberstehenden Enden Aussplitterungen aufweist. Ein Ende zeigt eine lineare, zermürbte Schneide, gegenüber liegend zeigen sich Schlagspuren. Diese Negative sind also keine Retuschen. Die wenigen Ausbrüche lösten sich beim Gebrauch des Stückes. 
Fundsituation




Die Schlagfläche an einem der beiden Enden.
 Ein Ausgesplittertes Stück kann durch senkrechtes Aufschlagen mittels eines harten Schlagsteins längs der Achse eines mit der Schmalseite auf einer mehr oder weniger kompakten Grundlage aufgesetzten Artefakts entstehen ( Zit.: Foni Le Brund-Ricalens, in Steinartefakte)
Die gegenüber liegende Schmalseite
 Die genaue Funktion der Ausgesplitterten Stücke ist schwer zu ermitteln. Sie wurden im Rahmen verschiedener Aktivitäten eingesetzt. Neben der Herstellung von Gerätegrundformen ist die Zurichtung von harten, organischen Materialien wie Holz, Geweih, Knochen etc. aufgrund der zur Verfügung stehenden Gebrauchsspurenanalysen erwiesen  ( Foni Le Brund-Ricalens, in Steinartefakte)
Quasi ein "Zwischenstück" zur Nutzung als "Werkzeug" zum Brechen, Spalten, Aufsplittern, Zurichten, Einschneiden, Ausgraben usw. Leroi-Gourhan unterscheidet je nach Arbeitswinkel zwischen "Keil" und "Meißel" (Lindner 1960).
siehe auch: http://www.steinzeitwissen.de/artefakttypen/ausgesplittertes-stuck

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