Powered By Blogger

Sonntag, 1. Juni 2014

515. Post. Neue Fundstelle Nähe Blauberg, Sonderbuch.

Eine Neue Fundstelle auf der Gemarkung Sonderbuch, die möglicherweise mit der nahe gelegenen Lagerstätte "Blauberg" im Kontext steht, erbrachte auf Anhieb zahlreiche Abschläge und erste, retuschierte Werkzeuge.

(Weitere Funde werden nach der Bearbeitung nach gepostet)
Eine Auswahl an Kernen,
Abschlägen und retuschierten Stücken

Oben: das war mal etwas größer. Dorsoventrale Kantenretusche
auf grauem Hornstein (ventral),
rezent gebrochen.
Unten: Kratzerkappe aus weißem Hornstein,
rezent gebrochen

das graue Artefakt dorsal
Während der Kratzer zum Einsatz kam - Die steilen Retuschen der Kratzerstirn sind von Gebrauchsretuschen überprägt- sind die Retuschen des grauen Fragments weder verrundet, noch aus gesplittert.

Unilateral nach dorsal retuschierte Klinge. Die feinen Retuschen wurden wohl gedrückt. Das Proximalende fehlt.
Die Fundstelle unterscheidet sich bisher kolossal von der Lagerstätte Blauberg, da hier sowohl jedwedes Rohmaterial, sowie die Artefakte der Grobzerlegung fehlen. Der Hornstein steht hier wohl nicht mehr an. Auf der Lagerstätte streuen die Trümmer und Artefakte der Grobzerlegung dagegen sehr dicht. Eine Ausführliche Begehung wird in den nächsten Tagen folgen - die Funde werden nachträglich gepostet. 
Klingenbruchstück  (Proximalfragment) mit glänzender Retusche
Schon bei der ersten Begehung ist die große Zahl an Klingen bzw. Klingenbruchstücken augenfällig. Es sind hier bei den Klingen nur Schlagflächenreste zu finden, bei der man von Punchtechnik ausgehen muss, was den Zeithorizont ihrer Entstehung weitgehend eingrenzen könnte.
Im Gegensatz zu den Abschlägen, die hier aufgrund der sehr ausgeprägten Bulben mit der direkten, harten Schlagtechnik gelöst worden sind. Diese Schlagtechnik wurde hauptsächlich beim Zurichten eines Rohstückes zu einem Kern und die weitere Zerlegung in Grundformen an gewendet. Diese Technik wurde seit dem Altpaläolithikum angewendet. Außer dem jeweils ausgeprägten Bulbus fallen damit einhergehende Schlagnarben und deutliche Radialstrahlen auf. Auch die Wallnerlinien sind stark aus geprägt.
Schlagflächenreste der Abschläge mit großem Bulbus

Zielabschläge, Klingen und -Fragmente
Die Funde dünnen nach 20 - 30 Metern nach zwei Richtungen aus und es tritt Fundleere ein. Vermutlich kann auf diesem Flurstück nur ein Ende der Fundfläche erfasst werden und sie dehnt sich in benachbarte Flurstücke aus, die jedoch derzeit aufgrund des Bewuchses nicht begangen werden können. Weiteres wird die nächste Saison zeigen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen