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Montag, 15. Juni 2015

557. Post. Leider nur fast...

erweist sich ein auf den ersten Finderblick ein "kleiner Faustkeil" (veraltet"Fäustel") schließlich gereinigt als Kernfuß mit Schlagnarbenfeld und ausgeprägter Tertiärnutzung.

1) Ein spitzovaler Umriss mit nicht allzu ausgeprägter Spitze
und dorsalen Negativen die sich nach der Reinigung nicht als
Retuschen, sondern als Negative der Distalenden einer Klingen-
serie erweisen. Alle dorsalen Abschläge erfolgten primär...
 Primär: Klingenkern,
Sekundär: Klopfer,
Tertiär: Kratzen,Schaben, Glätten, Schneiden, Zermürben...
2)...erst dann wurde das Artefakt über einen seitlichen Schlagpunkt vom Kern gelöst.
Die Ventralseite zeigt die ausgeprägten Wallnerlinien des direkten harten Schlages,
die auf den erhabenen Stellen Politur aufweisen - Beleg für eine tertiäre Verwendung.
Der Schlagpunkt liegt bei 16 Uhr, also oberhalb der 3 auf dem Lineal.

3) Die ausgeprägten Schlagnarben auf dem ehemaligen Kernfuß dürften vor der Ablösung
entstanden sein. Da die Verrundungen auch die Lateralkanten betrifft, fand der Abschlag auch
nach der ( intentionell  oder durch Gebrauch unabsichtlich ?) erfolgten Ablösung Verwendung. Sehr deutlich sind die verrundeten Grate der Klingennegative zu erkennen.
Klopfen, Kratzen, Schaben, Schneiden...Opportunistische Umformungsprozesse an einem untypischen Gerät...Fundort: LBK mit jüngerneolithischen Komponenten. 

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