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Samstag, 18. März 2017

634. Post.Einzelner Lesefund. Alles Sichel, oder was?

Aus einem Bereich, in dem mehrere paläolithische Artefakte identifiziert werden konnten, fand sich auch eines jener Artefakte, die man in einem sicheren neolithischen Kontext als "Erntemesser" ansprechen könnte,

doch sind einige morphologische Eigenheiten wie der direkte, harte Schlag, eine starke Patinierung und eine bifazielle Modifikation auch Anhaltspunkte für einen wesentlich älteren Zeithorizont.

Zugegeben, das Umfeld ist stark und dominant von neolithischen Funden geprägt und eine angeblich alte Sammlung beinhaltet aus diesem Bereich sehr markante, paläolithische Artefakte, die hier gezielt und selektiv abgesammelt worden sein müssen.

Ventralseite mit Kortex und unilateral nach dorsal angelegten
Retuschen

Die Ventralseite des gut 9cm langen Artefaks mit schuppigen,
rechtslateral angelegten Ventralretuschen, die die linke Laterale zu einer
dünnen Schneide reduzieren. Vielleicht aber auch das Ergebnis einer Nachschärfung
oder Ergebnisse intensiven Gebrauchs.

Regelmäßige Lateralretuschen nach dorsal an der rechten Lateralkante
Durch das Aufkommen sehr eindrucksvoller paläolithischer Formen erscheinen Artefakte wie dieses in einem besonderen Fokus und sollten auf jeden Fall weitergehenden Analysen zugeführt werden. Die genannte Sammlung befindet sich in der Universität in Tübingen und wird derzeit bearbeitet. Dieses Stück muss damit nicht in Zusammenhang stehen. 

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